Geistreiches


Unser Gemeindebrief
An dieser Stelle veröffentlichen wir regelmäßig die Andacht aus dem derzeit aktuellen Gemeindebrief. Der Gemeindebrief selbst erscheint etwa alle 3 Monate. Er enthält verschiedene personenbezogene Daten und kann daher nicht komplett zum Download eingestellt werden. Er wird nur als gedrucktes Exemplar an Gemeindeglieder verteilt sowie in der Magdalenenkapelle ausgelegt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Gemeindebrief als pdf-Datei per E-Mail zu erhalten. Wenden Sie sich dazu bitte an das Pfarramt und legen Sie kurz Ihre Beweggründe für den gewünschten Bezug dar.

Der Brief

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke,
eine Hilfe in den großen Nöten,
die uns getroffen haben. (Psalm 46,2)

Liebe Leser,
diese Worte erinnern daran, dass Gott keine flüchtige Zuflucht ist, sondern eine beständige Gegenwart, die auch dann bleibt, wenn die Erde bebt. In Zeiten der Ängste, Krisen oder Alltagslast ruft uns dieser Vers dazu, unsere Zuversicht nicht in eigene Kräfte, sondern in Gott zu setzen. Er ist die Feste, die uns standhalten lässt, selbst wenn nichts mehr sicher scheint.

Luthers Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“, baut eng auf Psalm 46 auf. Luther sammelte Worte, die wie Burgmauern Gottes Zusagen darstellen: fest, sicher, widerstandsfähig gegen die Mächte der Welt. Die Burg ist kein menschlicher Schutzschirm, sondern der Herr selbst, der uns seinem kraftvollen Wort birgt. Damit wird das Psalmwort zu mehr als einer abstrakten Aussage: Es ist eine Einladung, in der Gemeinde eine leibliche Burg zu bilden, in der sich Gläubige gegenseitig stärken und der Heilige Geist durch Taufe, Wort und Abendmahl wirkliche Gemeinschaft schenkt.

Der Apostel Paulus illustriert uns das in Römer 8,38–39 daran, dass nichts uns von der Liebe Gottes trennen kann. Wenn die Welt stürzt oder Zweifel nagen, bleibt Gottes Liebe unser sicherer Grund. Diese Liebe macht die Zuflucht lebendig erfahrbar: Sie wächst in der Seele, stärkt den Glauben und befreit von Angst. Ebenso mahnt uns die geistliche Waffenrüstung in Epheser 6,10–17 zum Standhalten in der geistlichen Schlacht. Die Stärke kommt nicht aus uns selbst, sondern von Gott durch den Heiligen Geist. Die himmlische Rüstung – Wahrheit, Gerechtigkeit, Frieden, Glaube, Rettung und das Wort Gottes – wird zur Burgmauer: Wir stehen fest, weil Christus uns mit diesen Dingen in seinen Gnadenmitteln stärkt und gegen die Mächte der Welt wappnet. In Psalm 46,2 finden wir die Grundmelodie dieses Bildes wieder: Gott ist unsere Zuflucht und Stärke; er ist der sichere Ort, zu dem wir fliehen, und der uns mit seiner Gegenwart erfüllt oder eben „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen“. So kann auch die Gemeinde zur Trutzburg werden, die nicht passiv bleibt, sondern aktiv durch Gottes Wort, Sakramente und Geist gestützt wird. Die Treue Christi und die göttliche Ausrüstung machen uns widerstandsfähig gegen Anfechtungen und geben uns die Freiheit, mutig zu handeln, weil wir wissen, dass Gottes Schutz über uns wacht.

Die Zuversicht aus Psalm 46,2 ist nicht bloß ein billiger Trost, sondern ganz real: Wir erleben sie, wenn wir in Not zu Gott rufen, im Lobpreis Gemeinschaft erfahren und in der Praxis sehen, wie Gottes Verhalten uns durch schwierige Zeiten trägt. Also richten wir unseren Blick auf Gottes Treue, spüren seine Liebe im Alltag und lassen uns durch Wort und Sakramente verändern, damit wir in der Gemeinde und darüber hinaus als lebendige Burg wirken. Lasst uns gemeinsam die Burgmauern stärken – dadurch, dass wir aus unserer Zuversicht und Stärke leben durch Wort, Taufe, Abendmahl und das Zeugnis unserer Liebes- und Hilfsbereitschaft in unserer Stadt.

Ihr/Euer Pastor Felix Hammer